Ungleichheitsverhältnisse sind komplex und brauchen dementsprechend eine intersektionale Untersuchungsmethode. Wie aber sozialräumliche Aspekte intersektionstheoretisch erfasst und materiell-diskursive (nicht-menschliche) Naturzusammenhänge dabei integriert werden können, ist bisher kaum diskutiert worden. Der Intersektionalitätsansatz, mit dem die Wechselwirkungen verschiedener Ungleichheitskategorien wie Geschlecht, Klasse und ‚Rasse‘/ ‚Ethnie‘ untersucht werden, ist bisher nur ansatzweise für sozial-ökologische Frage- und Problemstellungen genutzt worden. Gerade aufgrund der aktuell dominant formulierten Herausforderung einer Integration sozialer Diversität in den Quartieren deutscher Großstädte sieht diversu e.V. hier dringenden Forschungsbedarf.
Der Diskurs über Diversity weist zahlreiche Bezüge zur Debatte über die (ökologische) Biodiversität auf. Gender- und intersektionale Analysen zu den Chancen und Fallstricken von Begriffen und konzeptionellen Anleihen aus der Ökologie sind bisher rar. Inwiefern ein wissenschaftlicher herrschaftskritischer und genderreflektierender Blick auf Biodiversität die Debatte mit und über soziale Diversität produktiv bereichern kann, ist in diesem Kontext eine Fragestellung, die von diversu e.V. beforscht wird.
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